Stahllexikon
Hardox 400

Chemische Zusammensetzung %
C Si Mn P S Cr Ni Mo B
Richtanalyse Gew.-% 0,32 0,70 1,60 < 0,025 < 0,010 1,40 1,50 0,60 0,004

Hardox 400 ist ein gehärteter Feinkornstahl. Hardox 400-Rundstähle sind die neue Generation verschleißfester Rundstähle mit einer besonderen Kombination aus hoher Härte, außerordentlicher Zähigkeit, guter Biegbarkeit und hervorragender Schweißbarkeit. Dieser Werkstoff wird mit modernsten Verfahren vergütet bzw. gehärtet und ist sofort einsatzbereit. Die Rundstäbe werden in verschiedenen Durchmessern mit gewalzter Oberfläche aus Vorrat geliefert, geschälte Ausführung in engen Toleranzen ist auf Anfrage möglich.

Hardox 400-Rundstahl ist in Durchmessern zwischen 13 und 100 mm erhältlich und hat dieselben garantierten Eigenschaften wie das Verschleißblech. Hardox 400-Rundstahl wird auf hohe Zugfestigkeit und Härte vergütet und eröffnet völlig neue Möglichkeiten für eine festere und leichtere Konstruktion.

Materialeigenschaften
Hardox 400 Eigenschaften*
Härte (HBW) 400
Kerbschlagarbeit V (J) 65 (bei -40°C)
Streckgrenze (MPa) 1.000
Zugfestigkeit (MPa) 1.350
Max. CET 0,37
Bruchdehnung (%) 13

* Bei den Daten in dieser Tabelle handelt es sich um typische Werte

Hardox 400-Rundstähle sind einzigartig in ihrer Kombination der mechanischen Eigenschaften, der durchgehenden Härte sowie der Zähigkeit, um die höchstmögliche Verschleißfestigkeit zu erzeugen. Die Eigenschaften, die zur marktführende Stellung des Hardox-Blechs geführt haben, wurden auf Hardox 400-Rundstähle übertragen, insbesondere in Bezug auf Verschleißeigenschaften und Schweißbarkeit.

Mechanische Eigenschaften
Durchmesser (mm) Härte 1)(HBW) Typische Streckgrenze (MPa)
13.0 - 100.0 370 - 430 1000 - 1100

1) Die Härte (HBW) wird gemäß EN ISO 6506-1 auf einer gefrästen Oberfläche in der Probelage für Kerbschlag- und Zugversuch (EN10083) gemessen.

Hardox 400 ist durchgehärtet. Die Mindestkernhärte beträgt 90% der garantierten Mindestoberflächenhärte.

Kerbschlagarbeit
Güte Längsproben, Typische Kerbschlagarbeit,
Charpy V 10 x 10mm Prüfkörper
Längsproben, Garantierte Kerbschlagarbeit,
Charpy V 10 x 10mm Prüfkörper
Hardox 400-Rundstahl 45J / -40°C Min. 27J / -40°C
Kohlenstoffäquivalent CET (CEV)
Durchmesser (mm) 40.0 - 100.0
Max. CET (CEV) 0.39 (0.60)
Typ. CET (CEV) 0.37 (0.58)
CET - Hardox 400
CEV - Hardox 400
Toleranzen
Geometrischer Parameter Beschreibung DIN EN Norm
Durchmesser (gewalzte Stäbe) AD ≤ 75mm DIN EN 10060
AD > 75mm SSAB Spezifikation
Durchmesser (geschälte Stäbe) Möglichkeit des Erreichens von h11, h9, h6 oder f8 EN 10278
Länge L = 5.000mm mit -0/+200mm DIN EN 10060
Unrundheit < 75% des Durchmesser-Toleranzbereichs DIN EN 10060
Geradheit 2mm/m DIN EN 10060

Oberfläche
Schwarz verzundert. Geschälte Oberfläche auf Anfrage erhältlich.

Verarbeitung und andere Empfehlungen

Hardox 400 ist nicht für eine weitere Wärmebehandlung vorgesehen. Seine mechanischen Eigenschaften erhält er durch Härten und, falls erforderlich, durch ein anschließendes Anlassen bereits im Werk. Die im Lieferzustand vorliegenden Eigenschaften können nicht aufrechterhalten werden, wenn der Stahl Temperaturen über 250°C ausgesetzt wird.

Bearbeitungshinweise
Schweißen

Anmerkungen ergänzend zu den normalen Empfehlungen

  • Durchmesser ist gleich einer Blechdicke.
  • Erhöhte Vorwärmtemperatur für 40 bis 50 mm auf 175 °C.
  • Für andere Durchmesser die gleichen Empfehlungen wie bei Blechen.
Hardox 400 - Schweißen
Hardox 400 - Schweißen

WeldCalc für Hardox 400 Rundstähle

Bei Durchmesser 40 bis 50 mm die Vorwärmtemperatur nach der CET-Methode berechnen. Für 40 bis 50 mm nicht die Blech-Empfehlungen von SSAB verwenden.

Bei Durchmesser 50 bis 100 mm können alle Funktionen von WeldCalc verwendet werden; d.h. Vorwärmen kann ebenfalls verwendet werden, wenn diese SSAB Empfehlungen gewählt wurden. Andere Funktionen von WeldCalc können für alle Durchmesser von Hardox 400 Rundstählen verwendet werden.

Biegen

Anmerkungen ergänzend zu den normalen Empfehlungen

  • Blanke Rundstähle (gedreht, geschält, geschliffen) R/t 1,0.
  • gewalzt R/t 1,5.

R = Radius, t = Rundstahldurchmesser

Der Mindestbiegeradius ist aufgrund der Form im Vergleich kleiner als bei den Blechempfehlungen. Unsere Erfahrung basiert auf normalen Abkantwerkzeugen.

Die Biegewerkzeuge müssen immer so hart oder härter als der zu biegende Rundstahl sein, um übermäßige Schäden am Werkzeug zu vermeiden. Hoher Kontaktdruck zwischen Werkzeug und Rundstahl kann Schäden an Werkzeug und Innenradius des Rundstahls verursachen. Um den hohen Kontaktdruck zu minimieren, müssen die Werkzeuge so profiliert sein, dass sie den Abmessungen des zu biegenden Rundstahls entsprechen.

Hardox 400 - Biegen
Hardox 400 - Biegen
Drehen
Schnittdaten
Drehen
Hartmetall
Schruppen Endbearbeiten
Schnittgeschwindigkeit, Vc (m/min) 70 - 90 70 - 130
Vorschub pro Umdrehung, fn (mm/U) 0,2 - 0,6 0,05 - 0,3
Schnitttiefe, ap (mm) 2 - 4 0,5 - 2
Geeignete Güten P20 - P35*
K20 - K30*
K01 - K20*

* Verwenden Sie, falls möglich, ein CVD-beschichtetes Hartmetall.

Hinweis
Diese Schnittwerte sollten als Ausgangswerte angesehen werden. Die Optimierung der Schnittwerte für jede Maschine ist Aufgabe der Werkstatt.

Anmerkungen

  • Empfohlen wir die Verwendung von Kühlschmiermittel beim Drehen. Innere Kühlmittelzufuhr ist von Vorteil.
  • Verwenden Sie eine zähere Hartmetallgüte bei unterbrochenem Schnitt oder Plandrehen großer Werkstücke.
  • Bei erhöhtem Verschleiß reduzieren Sie die Schnittgeschwindigkeit.

Hardox 400 - Formeln und Definitionen
Hardox 400 - Fehlerbehebung: Vibrationen
Hardox 400 - Fehlerbehebung: Oberflächenqualität
Sägen

Praktische Hinweise

Zähne pro Zoll (TPI) zeigt Zahngröße bzw. Zahnabstand an und variiert zwischen 1 und 24. Große, massive Werkstücke mit langem Eingriffsweg erfordern ein Blatt mit weniger Zähnen pro Zoll, damit ein größerer Spanraum für den Späneabtransport bleibt.

  • Wichtig ist, dass jeder Zahn des Sägeblatts mit der korrekten Schnitttiefe schneidet. Wählen Sie zunächst ein Bandsägeblatt mit der korrekten Neigung für das Werkstück. (Fragen Sie den Sägeblattanbieter.)
  • Dann wählen Sie die korrekte Bandgeschwindigkeit mit Hilfe der Empfehlungen im Datenblatt. Den korrekten Vorschub ermitteln Sie durch Beobachtung der Späne, die die Bandsäge beim Sägen erzeugt.

Hardox 400 - Zähne
Hardox 400 - Dünne oder gemahlene Späne

Dünne oder gemahlene Späne.
Vorschub erhöhen

Hardox 400 - Leicht gewellte Späne

Leicht gewellte Späne.
Optimaler Vorschub

Hardox 400 - Dicke, raue oder verbrannte Späne

Dicke, raue oder verbrannte Späne.
Vorschub/Drehzahl verringern

Bandgeschwindigkeit (m/min)
Material Bimetall Hartmetallsägeblatt
Durchmesser >> < 100 mm 100 - 400 mm > 400 mm < 100 mm 100 - 400 mm > 400 mm
30-35 m/min 20-25 m/min 15-20 m/min 50-60 m/min 40-50 m/min 30-40 m/min

Einfahren des Sägeblatts
Ein neues Bandsägeband hat sehr scharfe Zahnspitzen. Um den für Bandsägen verwendeten Schnittdrücken zu widerstehen, müssen die Zahnspitzen so geschliffen werden, dass sie einen mikrofeinen Radius bilden.

Wie fahren Sie ein Sägeblatt ein?
Wählen Sie die richtige Bandgeschwindigkeit, siehe Tabelle oben. Verringern Sie die Vorschubkraft, um in den ersten 10 Minuten einen Vorschub von 30% bis 50% der normalen Rate zu erzielen. In den darauffolgenden 10 Minuten steigern Sie den Vorschub langsam auf die normale Vorschubrate.

Kühlmittel
Kühlmittelkonzentrat mit 8 - 10% Mischung.

Verwenden Sie bitte unbedingt ein für Hardox geeignetes Sägeband und kontaktieren Sie dafür Ihren Werkzeuglieferanten. Da einige Versuche und die passende Maschine notwendig sein dürften, nutzen Sie doch einfach unseren Service. Wir sägen Ihnen gerne Ihre Werkstücke bedarfsgerecht auf die von Ihnen angegebene Abschnittlänge zu. Dafür stehen bei uns bestens geeignete HM-bestückte Bandsägen bereit. Einfach unter VarioRond kalkulieren und bestellen!

Wartung
Bandrollen Späne gründlich beseitigen. Darauf achten, dass sie sich frei drehen.
Blattspannung Um Genauigkeit zu erreichen ein Messgerät verwenden.
Blattführung Kontrollieren, dass das Blatt korrekt läuft und korrekt in der Führung sitzt.
Spänebürste Fest einsetzen, um ein Rücklaufen von Späne zu verhindern.
Führungen Darauf achten, dass die Führungen nicht zersplittert oder eingerissen sind. Die Führungen müssen das Blatt mit dem richtigen Druck halten und so nah wie möglich am Werkstück sitzen.
Führungsarm So nah ans Werkstück fahren wie möglich für eine maximale Stütze.
Werkstück Kontrollieren, dass das Werkstück fest eingeklemmt ist, damit es während des Sägens nicht vibriert.
Schutzabdeckung Die Schutzabdeckung auf dem Blatt lassen, bis es in die Maschine eingesetzt wird, um Schäden an den Zahnspitzen zu vermeiden.
Hardox 400 - Ein neues Sägeband
Hardox 400 - Mit Einfahren
Hardox 400 - Ohne Einfahren
Werkstoffinfo

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